Antike im Film - Staffel 3 Cleopatra

  • Montag, 7. Juli 2025, 19:00 Uhr
  • Gloria-Kino, Hauptstraße 146, 69117 Heidelberg
    • Dr. Wolfgang Havener

Am 07.07. zeigt das Gloria-Kino in Zusammenarbeit mit dem Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik einen echten Klassiker des Sandalenfilms: Joseph Mankiewicz' Cleopatra (USA 1963), mit Elizabeth Taylor und Richard Burton in den Hauptrollen als Kleopatra VII. und Marcus Antonius. Die Produktion des damals teuersten Filmes aller Zeiten war von Problemen und Skandalen geprägt und brachte 20th Century Fox an den Rand des Ruins. Dennoch wurde der bildgewaltige, opulente Monumentalfilm ein Publikumserfolg und entwickelte sich zum größten Kassenschlager des Jahres. 

Vor dem Film gibt es eine historische Einführung von Dr. Wolfgang Havener (Seminar für Alte Geschichte, Heidelberg). Im Anschluss gibt es wie immer Gelegenheit zur Diskussion. 

Für Studierende gilt ein ermäßigter Eintrittspreis von 7 €.

Promoposter für den Film Cleopatra
  • Adresse

    Gloria-Kino
    Hauptstraße 146
    69117 Heidelberg

  • Veranstaltungstyp

Alle Termine der Veranstaltung 'Antike im Film - Sommersemester 2025 '

Die dritte Staffel der Filmreihe - das Programm im Sommer

Was haben uns antike Stoffe heute noch zu sagen? Wie setzten sich Filmschaffende mit der Antike auseinander, um ihre eigene Zeit besser zu verstehen und Antworten auf drängende Fragen der Gegenwart zu finden? In welcher Form begegnet uns die ‚Antike im Film‘? Im Sommersemester 2025 wird die erfolgreiche Film- und Vortragsreihe, eine Kooperation des Seminars für Alte Geschichte und Epigraphik der Universität Heidelberg und der Gloria Filmtheaterbetriebe, in der dritten Staffel fortgeführt. In diesem Semester haben wir wieder drei Beispiele ausgewählt, bei denen die ‚Antike im Film‘ uns in verschiedenen Formen und Verwandlungen begegnet: diesmal als Comic-Adaption, Musical-Film und klassisches Sandalen-Epos. 

Den Auftakt bildet am 12.05. ein moderner Klassiker: Zack Snyders 300 (USA 2006), nach der Comic-Vorlage von Frank Miller. Der martialische Film kreist um einen der größten Propagandaerfolge nicht nur der antiken Geschichte: Die Niederlage der dreihundert Spartaner und ihrer Verbündeten in der Schlacht an den Thermopylen 480 v. Chr., die zum heroischen Selbstopfer par excellence stilisiert wurde und bis in unsere Zeit anschlussfähig ist. Das zeigen nicht nur die zahlreichen Memes, welche der Film hervorbrachte, sondern auch die Rezeption in der Neurechten Szene. Für die ‚Identitäre Bewegung‘ Europas, die ihr Logo dem Film entlehnte, und die ‚Alt Right‘ in den USA bildet der Film einen wichtigen identitätsstiftenden Bezugspunkt. Zu den rezipierten Themen gehören die heroische Verteidigung Europas bzw. des ‚Westens‘ gegen einen bedrohlichen, als multikulturell-unmännlich konstruierten Orient, die Propagierung eines kämpferischen Nationalismus und nicht zuletzt martialische Männlichkeitsbilder, personifiziert durch muskelbepackte, halbnackte Spartiaten. Den popkulturellen Antikenbezügen der Neurechten Bewegungen wird der Vortrag zum Film von Dr. Jonas Osnabrügge (Seminar für Alte Geschichte, Heidelberg) nachgehen. 

Filmplakat 300

Als zweiten Film zeigen wir am 16.06. O Brother, Where Art Thou? (USA 2000). Auch wenn in dem Werk der Coen-Brüder die Südstaaten der USA im Jahr 1937 den historischen Hintergrund der Handlung bilden, deutet der deutsche Untertitel ‚Eine Mississippi-Odyssee‘ jedoch an, dass hier mehr Antikes dahintersteckt, als es zunächst den Anschein haben mag. Der von George Clooney gespielte Trickster Ulysses Everett McGill ist der Heros einer kongenialen Transposition der Odyssee Homer’s in die Landschaft am Mississippi, welcher der Spagat zwischen antikem Vorbild und modernem Setting nicht zuletzt dank eines großartigen Blues- und Bluegrass-Soundtracks meisterhaft gelingt – denn gleichzeitig kommt auch die amerikanische Kulturgeschichte hier nicht zu kurz. In die Parallelen, Anspielungen und antiken Vorbilder wird ein Vortrag von Prof. Dr. Kai Trampedach (Seminar für Alte Geschichte, Heidelberg) einführen.

O Brother, Where Art Thou Filmplakat

Zum Abschluss am 07.07. gibt es auch dieses Semester wieder einen echten Klassiker des Sandalenfilms: Joseph Mankiewicz‘ Cleopatra (USA 1963), mit Elizabeth Taylor und Richard Burton in den Hauptrollen, der eine der wohl berühmtesten und schillerndsten Persönlichkeiten der Antike in den Vordergrund stellt: die ptolemäische Königin und letzte Pharaonin Ägyptens, Kleopatra VII. Philopator. Die Produktion des damals teuersten Filmes aller Zeiten war von Problemen und Skandalen – die stürmische außereheliche Affäre zwischen Taylor und Burton, die später einander zweimal heirateten, war da noch das geringste Problem – geprägt und brachte 20th Century Fox an den Rand des Ruins. Dennoch wurde der bildgewaltige, opulente Monumentalfilm ein Publikumserfolg und entwickelte sich zum größten Kassenschlager des Jahres. Mit nahezu vier Stunden ist Cleopatra ein nicht nur an Laufzeit herausragender Vertreter der antiken Spielart des Monumentalfilms, der zugleich das Ende einer filmhistorischen Ära einleitete. Vor dem Film gibt es eine historische Einführung von Dr. Wolfgang Havener (Seminar für Alte Geschichte, Heidelberg).

Nach jedem Film gibt es wie immer die Gelegenheit zur Diskussion mit den Vortragenden. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Cleopatra Filmplakat